Ein großer Teil der Nachzucht aus der Limousin-Herde von Christoph Böhm, Fränkisch-Crumbach, wird für die Vermarktung an den umfangreichen Kundenstamm benötigt.
Optimales Vermarktungskonzept mit Limousin
Die alljährlich ausgerichtete Züchterversammlung für die Rasse Limousin wurde dieses Jahr auf dem Betrieb der Familie Böhm auf dem Schleiersbacher Hof in Fränkisch-Crumbach im vorderen Odenwald abgehalten. Das sehr interessante Vermarktungskonzept, basierend auf der 100-köpfigen Limousin-Herde des Betriebes Böhm, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Interesse seitens der Züchterkollegen an der Betriebsbesichtigung außerordentlich groß war.
Beim Austausch über die züchterischen Themen des letzten Jahres wurde deutlich, dass der nationale Stellenwert der hessischen Limousin weiterhin erstklassig ist. Starke Platzierungen in den Top-Listen wie der Nr.1 Platz für den Vererber Fredy und die ebenfalls auf Nr. 1 gelistete Kuh Jameika tragen selbstverständlich dazu bei und erstklassige Verkaufstiere bei „Best Of“ oder auch beim Fleischrindertag in Alsfeld sorgen immer wieder für zusätzliche Aufmerksamkeit. Wichtige Themen aus der züchterischen Arbeit wie die Anforderung für Exportmärkte und die zur Verfügung stehenden Daten aus dem Zuchtwertschätzungsprogramm Interbeef wurden in der Diskussion dargestellt. Außerdem wurden die Möglichkeiten, die das Programm Netrind-Fleisch für die Zuchtbetriebe bietet, den Mitgliedern ausgiebig erläutert und die damit verbundenen Vorteile kamen klar zum Ausdruck. Speziell für das Vermarktungsgeschehen ist es absolut empfehlenswert, die Termine für die Blutuntersuchung der Herden optimal zu organisieren, damit kann vermieden werden, dass bei Verkäufen oder Ausstellungen der Gesundheitsstatus des Betriebes möglicherweise nicht den aktuellen Anforderungen entspricht.
Optimale Vermarktung mit Limousin
In den zurückliegenden Jahrzehnten wurde auf dem Schleiersbacher Hof von Christoph Böhm und seinem Vater Reinhold eine Limousin-Herde aufgebaut, die sich für ihr Vermarktungskonzept bestens eignen. Auf diesem Grünlandbetrieb im vorderen Odenwald, der inzwischen auch als Bio-Betrieb zertifiziert ist, werden ca. 100 Kühe auf mehrere Gruppen gehalten, damit die zur Vermarktung anstehende Nachzucht über das Jahr einigermaßen gleichmäßig zur Verfügung steht. Christoph Böhm demonstrierte dafür die vorhandenen Einrichtungen, denn die Absetzer werden auf der Weide geschossen (er hat dazu die Befähigung durch einen Lehrgang erhalten) und das Fleisch dieser Jungtiere hat eine herausragende Qualität und so gelingt es dem Betrieb auf sehr hohem Niveau, die Kunden, die nicht nur aus Südhessen, sondern aus vielen Teilen Deutschlands kommen, konstant zu bedienen. Zum Vermarktungskonzept des Betriebes gehören auch Wanderungen durch die Gemarkung, bei denen Biologen als auch Ranger wichtige Themen aus dem Bereich der Flora der Region erläutern und in der restaurierten Scheune können Events vieler Art wie Geburtstagsfeiern, Hochzeiten etc. bestens ausgerichtet werden. Von der Qualität der Produkte auf dem Schleiersbacher Hof konnten sich die Limousin-Züchter auch selbst überzeugen. Auch wenn Christoph Böhm sich nicht als Zuchtbetrieb sieht, ist für ihn die Nutzung von erstklassiger Genetik aus den Herdbuchherden von besonderer Bedeutung. Denn über diesen Weg kann er seinen Kunden konstant erstklassiges Fleisch liefern. In den zurückliegenden Jahren wurden generell ausgewachsene Herdenbullen genutzt, die eine überzeugende Vererbung nachgewiesen haben und in der dafür vorgesehenen Zeit ohne Probleme tragend machen. Aktuell sind die beiden Bullen Mentor P und Texel P, die zuvor im Betrieb von Nicol Dilling, Friedrichsbrück, im Einsatz waren. Das auf dem Schleiersbacher Hof von Christoph Böhm und seiner Familie umgesetzte Konzept zeigt sehr deutlich, dass auch ein Betrieb ohne Herdbuchstatus die züchterische Arbeit der Zuchtherden mit Leistungsprüfung benötigt und damit seine Ziele am besten erreichen kann.
Grünhaupt, LLH Kassel
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