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Qnetics Informationsversammlung 2021 auf Betrieb Döring

 

Auf der Hofweide von Jörg und Sabine Döring in Lautenhausen wurde eine Gruppe rumpfiger und typvoller Limousin-Kühe mit dem Bullen Ferdinand präsentiert.

 

Limousin im Mittelpunkt

In den letzten Jahren hat die Familie Döring in Friedewald-Lautenhausen einen weiteren Stall für ihre Limousin-Herde errichtet und dieses war ein wesentlicher Grund, auf diesem Hof im vergangenen September die Züchterversammlung auszurichten. Im Mittelpunkt stand natürlich die züchterische Entwicklung bei der Rasse im vergangenen Jahr und hier sind die Limousin nach wie vor unter den ersten drei in Deutschland zu finden. Eine Reihe hervorragender Bullen haben in der Nachkommenprüfung Spitzenplätze erreicht und auch bei den Kühen gibt es in den Top-Listen mehrere Tiere, die in der bundesweiten Spitzenposition zu finden sind. Dieses Ergebnis ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass die Nachfrage beim vergangenen Fleischrindertag besonders gut war und mit 4.231 € ein neuer Spitzenpreis erreicht werden konnte. Solche Zahlen sind ohne Zweifel ein Lohn für die Züchter, gleichzeitig aber auch eine Herausforderung für die kommenden Jahre. Ähnlich erfolgreich war die Färsenauktion „Best of“ im April in Groß Kreutz, bei der der Durchschnittspreis für die gesamte Rasse bei über 4.000 € lag. Eine Region, die bisher ebenfalls in Deutschland nicht erreicht worden ist. Maßgeblich dazu beigetragen hat dabei auch die hervorragende Qualität der angebotenen Rinder.

In der züchterischen Diskussion ging es auch um die Entwicklung, die durch die SNP-Typisierung in den vergangenen zwei Jahren stattgefunden hat. Mit diesem Werkzeug wird es möglich sein, die genetischen Besonderheiten bei der Rasse zielgerichtet zu erfassen und wenn nötig, zu eliminieren. Ein wichtiger Punkt ist für die Limousin-Züchter die Entwicklung der natürlichen Hornlosigkeit und hier wurden sichtbare Fortschritte - bezogen auf die Qualität der Tiere - erreicht. Weitere Punkte der Diskussion waren die Errichtung eines Gesamtzuchtwertes aus den Bereichen Fleischleistung und Fruchtbarkeit sowie die Bildung eines Zuchtwertes für Qualitätsmerkmale des Fleisches auf der Basis der SNP-Typisierung. Damit könnte dann schon bei Kälbern ein deutliches Ergebnis in punkto der Fleischqualität ermittelt werden. Die Nachfragesituation im Bereich der Fleischrinderzucht hat sich deutlich verbessert und die Ergebnisse auf den Auktionen haben einen klaren Vorsprung im Vergleich zum letzten Jahr erlöst. Mit dazu beigetragen hat sicherlich auch die Verschiebung der Blauzungenregion, die seit Ende Juni in Hessen Gültigkeit erhalten hat.

Video-Wettbewerb vorgenommen

Da im letzten Jahr keine Tierschau stattfinden konnte, hatte sich der Vorstand der IG Limousin entschlossen, dieses Jahr mal etwas Anderes zu machen und die Mitglieder zu einem Video-Wettbewerb aufgerufen. Aufgeteilt waren die Tiere in die Gruppen Herdenbullen, Kühe mit Kälbern und Färsen, hier waren mit Sicherheit Tiere in den Wettbewerben vertreten, die sonst nie in Alsfeld ausgestellt worden wären. In der Gruppe der Rinder ging der Spitzenplatz an die Ferdinand-Tochter Ramira von Ulrich Pflanz, Unter-Wegfurth, ein sehr harmonisches Tier mit bester Länge und optimaler Bemuskelung in allen Körperpartien. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Lenni-Tochter Carmela von der Pfeifer GbR, Breidenbach, und die Lenart-Tochter Oldine von Johannes Vackiner, Wohratal. Im Wettbewerb der Kühe stand an der Spitze die sehr breite, bestens bemuskelte Fronton-Tochter Juli aus dem Betrieb von Hans Hildenbrand, Steinau, gefolgt von der Ultimo-Tochter Rosina von Johannes Vackiner, Wohratal, und der ebenfalls sehr typstarken Hannibal-Tochter Jacky aus dem Betrieb Hildenbrand, Steinau, eine Tochter der Siegerkuh Juli.

Besonders interessant wurde es dann bei den Herdenbullen, denn hier war erwartungsgemäß eine sehr gute Qualität im Wettbewerb zu sehen. Der Siegertitel ging an den Goucho-Sohn Gustel aus dem Betrieb Pfeifer GbR, Breidenbach, ihm folgte mit Hero ein Hannibal-Sohn aus der Zuchtgemeinschaft Müller und Hildenbrand, Steinau, der mit seiner Länge und Breite überzeugen konnte. Den dritten Platz erhielt Diego, ein mittelrahmiger, sehr typischer und bestens bemuskelter Sohn des Vererbers Dieunordic im Besitz von Manfred Schmidt aus Gedern.

Krister Schelle berichtete den Züchtern über die Ergebnisse der Auswertung bei seiner Bachelor-Arbeit, die in den letzten Wochen auf der Basis von hessischen Tierdaten durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden eingeteilt nach den verschiedenen Hornstatusklassen und im Bereich der Limousin-Zucht war hier ein Vorteil in der Leistung bei den genetisch behornten Tieren festzustellen. Weitere Merkmale der Untersuchung waren die Abkalbedaten, die Lebensleistung der Kühe und die Geburtsdaten in den einzelnen Abkalbegruppen.

Stallneubau bezogen

Zu Beginn der Besichtigung konnten sich die zahlreich erschienenen Teilnehmer einen sehr guten Überblick über den neuen Stall auf dem Hof Döring machen. Hier waren die Aufteilungsmöglichkeiten mit zwei außenliegenden Futtertischen und großen Laufställen klar zu erkennen und lassen erwarten, dass der Betrieb sich auch in diesem Bereich noch weiterentwickeln wird. Momentan verfügt der Betrieb über etwa 200 ha Betriebsfläche und neben 130 Limousin-Kühen gibt es auch noch eine Angus-Herde im Betrieb. Für die Kälber sorgen insgesamt über 10 Deckbullen, die jedoch nicht alle im Betrieb im Einsatz sind. Dabei erklärten Sabine und Jörg Döring, dass sie in der Limousin-Zucht nicht auf reinerbigen Hornstatus aus sind, sondern auch häufig mittelrahmige, mischerbig hornlose Bullen mit wichtigen Ergebnissen im Bereich von Exterieurqualität und überlegenem Zuwachs einsetzen, während die reinerbig hornlosen Bullen zum Teil nicht die Ergebnisse, die erwartet worden sind, bringen konnten. Wichtige Bullen wie Leo, Ferdinand oder der Nachwuchsvererber Terron standen im Mittelpunkt der Besichtigung. Die anfallenden Nachzuchten werden über verschiedenen Wege abgesetzt, dabei sind die Absetzervermarktung und der Zuchtviehbereich wichtige Einnahmequellen für diesen deutlich gewachsenen Betrieb.

Text: Grünhaupt, LLH Kassel

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Video-Wettbewerb:

 

Herdenbullen:

Sieger:   Goucho-Sohn Gustel von der Pfeifer GbR   https://youtu.be/zujgpr9VY2M

2. Platz:   Hannibal-Sohn Hero von der ZG Müller und Hildenbrand  https://youtu.be/hLxdyxLbA50  

3. Platz:   Dieunordic-Sohn Diego von Manfred Schmidt  https://youtu.be/PDXUo5cdxQE

 

Kühe mit Kälbern:

Sieger:   Fronton-Tochter Juli von Hans Hildenbrand    https://youtu.be/EemSJ2kK5wY

2. Platz:   Ultimo-Tochter Rosina von Johannes Vackiner   https://youtu.be/dj1PNll5AYA

3. Platz:   Hannibal-Tochter Jacky von Hans Hildenbrand    https://youtu.be/fyWcUK-2f1c 

 

Färsen:

Sieger:   Ferdinand-Tochter Ramira von Ulrich Pflanz     https://youtu.be/iPsXGkHNWMA

2. Platz:  Lenni-Tochter Carmela von der Pfeifer GbR     https://youtu.be/s-YCHX2Wlwk

3. Platz:   Lenart-Tochter Oldine von Johannes Vackiner  https://youtu.be/lcvSpiy_XQ4