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Züchterversammlung auf dem Betrieb Greif in Ober-Ohmen

Die jährliche Sommerversammlung der hessischen Limousin-Züchter  wurde dieses Jahr auf dem Betrieb von Gerhard und Gabriel Greif in Ober-Ohmen im westlichen Vogelberg ausgerichtet. Die anwesenden Züchter konnten sich ein sehr gutes Bild über die in den letzten Jahren umgesetzten Maßnahmen machen.

Bei der züchterischen Diskussion wurden zunächst die Ergebnisse aus der Zuchtwertschätzung vorgestellt, bei der die hessischen Herden seit vielen Jahren mit sehr guten Ergebnissen vertreten sind. Der Vererber Melvin P im Besitz von Ingmar Dietrich steht nach wie vor an der Spitze der Zuchtwertschätzungsliste in Deutschland. Auch im Bereich des Exterieurs gehören die hessischen Zuchtbetriebe zu den führenden Adressen. Die Ergebnisse der letzten Bundeslimousinschau in Alsfeld haben das beispielsweise mit der Siegergruppe aus den hessischen Zuchtbetrieben eindrücklich unter Beweis gestellt. Bi der Färsenauktion „Best of“ in Groß Kreutz waren die beiden Zuchtbetriebe Pfeifer und Kohlmann ebenfalls an der Spitze vertreten.

Fortschritte bei der Zuchtwertschätzung

Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Ergebnisse vom Rechenzentrum Verden. Die Einführung der genomischen Zuchtwertschätzung im letzen Winter hat deutlich gezeigt, dass hier ein erheblicher Zuchtfortschritt nachgewiesen werden kann. Diese Ergebnisse sollten auch im internationalen Vergleich in der züchterischen Bearbeitung entsprechend eingesetzt werden. Zudem wurde die Entwicklung bei den genetischen Besonderheiten dargestellt. Dazu zählt neben der natürlichen Hornlosigkeit besonders der aktuelle Stand zur Selektion gegen den Gendefekt Palatoschisis. Nachdem dieses Merkmal validiert werden konnte, wird im hessischen Zuchtgebiet auf den Einsatz von Bullen mit dieser Veranlagung verzichtet, um die Verbreitung dieses unerwünschten Merkmals reduzieren zu können.

Entsprechend der Bedeutung der Rasse Limousin in der Absetzervermarktung ging Maximilian Seim von der Qnetics auf die kommende Vermarktungssaison ein und empfahl den Züchtern ihre Herden momentan nicht gegen den Virus Typ 3 bei der Blauzungenerkrankung impfen zu lassen, da die bekannten Impfstoffe noch keine komplette Validierung vorweisen können. Insgesamt wird mit einer hohen Nachfrage zu rechnen sein. Die Limousin-Betriebe haben in den letzten Jahren auch mit dem Angebot am Markt dieser Entwicklung profitiert.

Aufbau der Limousin-Herde vorgestellt

Bei der Vorstellung ihres Betriebes gingen Gerhard und Gabriel Greif auf die Entwicklung ihres Hofes ein. Dieser wurde lange Zeit im Nebenerwerb mit Milchkühen geführt. Dieser Betriebszweig wurde allerdings eingestellt. Der Betrieb verfügt heute über 100 ha Grünland, auf denen die 40 Kühe plus Nachzucht weiden. Ganz bewusst haben sich beide Betriebsleiter dazu entschieden, die Herde etwas extensiver als Bio-Betrieb zu halten. Aktuell werden drei Deckbullen (alle natürlich hornlos) eingesetzt. Bei der Präsentation der Herde auf der Weide wurde die Nachzucht der in 2018 erworbenen Max-Tochter Naomi in ihren unterschiedlichen Generationsstufen vorgestellt. Der Schwerpunkt des Betriebes Greif, der auch seit einigen Jahren über einen neu gebauten Stall in Ober-Ohmen verfügt, lieg sicherlich in der Absetzererzeugung und wird sich züchterisch über die Ergänzung von weiblichen Tieren noch Zug um Zug weiterentwickeln können. Das Konzept von Gerhard und Gabriel Greif war für die Besucher sehr gut erkennbar. Der Betrieb wird sich ganz sicher auch noch in Zukunft bei den verschiedensten Veranstaltungen züchterisch präsentieren können.

Grünhaupt, LLH Kassel