Informationsfahrt der Interessengemeinschaft Limousin Hessen nach Schleswig-Holstein
Zu Beginn einer dreitägigen Informationsfahrt nach Schleswig-Holstein besichtigten 40 hessischen Limousinzüchter zunächst das Gut Schierensee von Prof. Günther Fielmann im Kreis Rendsburg Eckernförde in der Nähe von Kiel gelegen. Herr Maschmann, ein langjähriger Mitarbeiter führte uns durch die beeindruckenden Stallungen und Parkanlagen des 1884 ha Gesamtfläche umfassenden Gutes. Der Rundgang endete mit der Besichtigung einer von sieben Limousin-Herden. Vorher konnten wir noch einen der aktuellen französischen Deckbullen begutachten. Ein korrekter Star-MN-Sohn mit ausgeprägter Bemuskelung.
Der zweite Tag begann mit der Besichtigung des Limousinzuchtbetriebes Thomas Henningsen in Hürup-Weseby. Der Betrieb bewirtschaftet 203 ha Gesamtfläche davon 54 ha Grünland. Neben der Herde von 55 Mutterkühen sind noch 1200 Plätze für Mastschweine vorhanden. Seit 2006 werden Limousins auf dem Hof gezüchtet. Der Herdenaufbau erfolgte am Anfang viel über ET mit Trägertieren. Heute wird ein Großteil der Herde mit meist hornlosen aber auch gehörnten französischen Bullen auf hornlose Kühe über die KB belegt. Die aktuellen Herdenbullen die sich im Gemeinschaftsbesitz mit den Betrieben Rahn, Tielen und Jan Bielfeldt befinden sind Gulliver PP ein Gigolo Pp-Sohn aus einer Panda-Mutter und Vetivie Ps ein Vetiver-Sohn aus einer Palace-Mutter. Von dem selbst gezogenen Vetivie konnten wir vielversprechende Absetzer aus dem ersten Einsatzjahr auf Färsen in Augenschein nehmen.
Am Nachmittag folgte die Besichtigung des Blutbuchenhofes von Dr. Karen Volkers in Erfte OT Scheppern. Karen Volkers bewirtschaftet den 50 ha großen Betrieb mit 25 Mutterkühen plus Nachzucht mit ihrem Vater im Nebenerwerb. Der Betrieb ist züchterisch sehr interessant wegen dem überwiegenden Einsatz von Besamungsbullen. Frau Volkers stellte sehr engagiert und fachkundig alle Kühe und Kälber ihre Herde im Stall und auf der Weide vor. Wir bekamen dadurch einen guten Überblick über die Vererbungstendenzen der eingesetzten Besamungsbullen. Insgesamt beeindruckten die rahmigen und sehr korrekten Tiere.
Abschließend besichtigten wir noch den Betrieb von Ute Lucanus in Fargau-Pratjau. Der 36 ha umfassende Betrieb wird von der Betriebsleiterin und ihrer Mutter im Nebenerwerb geführt. Es werden zurzeit 29 Mutterkühe plus Nachzucht der Rasse Limousin gehalten. Ziel des Betriebes ist eine möglichst wirtschaftliche und effiziente Mutterkuhhaltung. Um dieses Ziel zu erreichen wird viel Wert auf gute Grundfutterqualitäten gelegt. Die Färsen werden bereits ab 18. Monaten belegt damit sie unter 30. Monaten abkalben. Nach den Erfahrungen kalben die jungen Kühe besser und geben mehr Milch. Die Abkalbungen sind über das ganze Jahr verteilt was den Vorteil hat, dass immer passende Zuchttiere zum Verkauf angeboten werden können. Besamt wird meist mit Hornlos-Bullen, wobei sowohl reinerbige als auch mischerbige Bullen zum Einsatz kommen. Reinerbig hornlose Kühe werden auch mit gehörnten Bullen belegt. Bemerkenswert waren die sehr ruhigen Tiere während der interessanten Vorstellung der Herde durch Frau Lucanus.
Herzlich bedanken möchten wir uns bei den Besichtigungsbetrieben für ihre große Gastfreundschaft. Vielen Dank auch an Herrn Claus Henningsen von der RSH für die fachliche Begleitung während der dreitägigen Besichtigungstour.
Wilhelm Vackiner, IgLH
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